|
Musik |
||
Album FUTURE BLUESJazz mit den Mitteln der elektronischen Musik. FUTURE BLUES ist das neue Album des Berliner Saxophonisten und Musikproduzenten Oliver Hafke Ahmad. Knapp vier Jahre nach Erscheinen des Solodebütalbums BACK & FOURTH kommt nun das neue Album FUTURE BLUES beim künstlereigenen Label Urban Grooves Berlin Records heraus. Im Gegensatz zum Vorgänger ist das Album FUTURE BLUES komplett im Alleingang entstanden: von den ersten skizzenhaften Linien, Rhythmen und Akkorden bis zu den fertigen Kompositionen und der Abmischung im eigenen Studio. Es ist ein musikalisches Selbstporträt. Die acht Tracks des Albums FUTURE BLUES sind stark von elektronischer Musik und natürlich Jazz beeinflusst. Kein Wunder, denn Oliver hat Jazz- und Popmusik an der Berliner Hochschule Hanns-Eisler studiert. Dennoch verstößt er auf seinem neuen Album ganz bewusst gegen die Regeln des Jazz-Recordings und hat das Album eher wie elektronische Popmusik aufgenommen und die Songs über längeren Zeitraum im Studio und im Computer weiterentwickelt. Es ist eine Mischung aus live eingespielten Instrumenten (Alt-, Tenor-, Sopran-Saxophon, Flöte, Gitarren, Keyboards, Percussion und Stimmen) und programmierten Synthesizern und Drums. Es vereint also das geplante eines digitalen Programms mit dem Zufall und der Stimmung des Augenblicks einer analogen Improvisation. FUTURE BLUES handelt also auch vom analogen Individuum in einer zunehmend digitalen Welt. Das Titelstück FUTURE BLUES kommt aus der Tiefe der Musikgeschichte und führt in die Gegenwart und Zukunft unserer digitalen Welt. Es vereint die Musik der amerikanischen Baumwollfelder mit dem elektronischen Sound von Detroit, der Geburtsstätte von House und dem technoiden Nachwende-Berlin. Der Song vereint einen groovenden House-Beat, eine funky Wah-Gitarre wie aus einem Blaxploitationmovie der 70er Jahre, Synthesizersounds, eine 12taktige Bluesform und eine nicht gerade bluestypische Melodie. Der warme Sound von von Tenorsaxophon und Flöte treffen auf elektronische Beats. Der Komponist und Multiinstrumentalist mit deutschen und arabischen Wurzeln verbindet in diesem Song und in dem bald folgenden Album die Tradition des Jazz, Blues und der Improvisation mit der Extase, dem Groove und dem futuristischen Sound der elektronischen Tanz- und Popmusik von heute. Es ist eine mögliche Zukunft des Blues. Eine mitreißender Track zum Zuhören, aber auch zum Tanzen und Abfeiern. Der zweite Track des Albums FIGHT FOR POWER hat filmische Spannung und ist inspiriert von der Stimmung des Soundtrack zur Serie „House of Cards“. Dem Komponisten der Titelmelodie der Serie begegnete Oliver Anfang des Jahres zufällig auf der Baustelle des Nationalmuseums von Katar. DUAL pendelt zwischen zwei Harmonien, hat Rockeinflüsse und eine pulsierende Synthesizerfläche, ebenso wie der Song RAGGATRONIC, benannt nach dem Preset-Sound eines Synthesizers aus Olivers Studio. Das vorantreibende MAJOR IN MINOR, gespielt mit Tenor-Saxophon und Flöte handelt von der Ambivalenz von Musik als Gleichnis für das Leben: In jedem Mollakkord steckt auch eine Dur-Terz, wie in jedem Dur-Akkord auch eine Mollterz enthalten ist. In jeder Trauer keimt der Funken auf Hoffnung, in jedem strahlenden Hoch steckt bereits der unweigerliche Abschwung. Der Elektro-Jazz-Track SYMPHONIC BYTES verzichtet ganz auf solistische Einlagen hat dafür aber ein umso ausführlicheres Thema gespielt vom Alt-Saxophon. SPACE TRAVELING ist eine längere melodische Improvisation mit dem Sopransaxophon über eine Ambient-Fläche. Im Jazz-House-Track DOUBLE BASS IN THE HOUSE benutzt, wie der Name verrät, Oliver seinen elektroakustischen Kontrabass sowohl für die tiefe Basslinie im Thema als auch für ein kleines Solo. Links zu Streaming-Portalen und Online-Shops mit dem Album FUTURE BLUES hier... Album BACK & FOURTHPostmigrant Urban Grooves"Mich haben Bob Marley oder Massive Attack mindestens genause beeinflusst wie John Coltrane, die Lounge Lizards, Miles Davis oder Gil Evans." Bandleader Oliver Hafke Ahmad komponiert Musik beeinflusst von Jazz, Pop, Soul, Electro und World Music. Enge stilistische Grenzen existieren bei ihm nicht. Mal trifft eine Jazzmelodie auf einen Poprhythmus, mal ein elektronischer Beat auf Hardbop- Harmonien oder ein Souljazzsolo auf einen Ragga-Groove. Modern Jazz, Nu Soul, Reggae, Dancehall, Drum & Bass und Rhythmen aus Lateinamerika oder Afrika verschmelzen zu einem postmigrantischen urbanen Sound. Olivers Quartett (bisher unterwegs als The Jazz Nomads) sind Musiker aus Deutschland, Frankreich und Japan mit eigenständiger Stimme und subversiver Lust an Sounds und Grooves und am Niederreißen von Genregrenzen. Zwölf teils groovende teils eher atmosphärische Songs mit Einflüssen aus Jazz, NuSoul, Funk, Pop, Samba, Dancehall, Ambient und Drum & Bass finden sich auf diesem ersten Album Back & Fourth des deutsch-arabischen Saxophonisten und Komponisten Oliver Hafke Ahmad. Aufgenommen wurde ganz klassisch im Quartett und anschließend ergänzt um weitere Instrumente, Bläsersätze, Percussion und Effekte. Die Basis ist die live spielende Band, die sich bereits seit mehreren Jahren durch Auftritte in Berliner Klubs aufeinander eingespielt hat. Der Sound des Albums Back & Fourth ist ganz und gar heutig, ist von elektronischer Musik und Popmusik beeinflusst und verweist dennoch auf Traditionen wie das Orgeltrio, die Big Band, das Jazz-Quartett oder -Quintett. Ganz selbstverständlich nutzt Oliver Hafke Ahmad seit Jahren zur klanglichen Erweiterung seines Saxophonsounds die Möglichkeiten von zumeist Gitarren-Effektgeräten, sowohl live als auch im Studio. Bei aller Klangverliebtheit zählen am Ende für ihn aber vor allem die Qualität der Songs und die Ausdruckskraft des Spiels jedes einzelnen Musikers. Oliver Hafke Ahmad ist auf dem Album Back & Fourth sowohl auf dem Altsaxophon als auch auf dem Tenor zu hören. „Manche Songs erfordern einfach mehr Kopf- andere mehr Bruststimme,“ sagt der Multiinstrumentalist. Oliver Hafke Ahmad über die Songs des Albums Back & Fourth:Morning GrooveEine Zeit lang habe ich zumeist morgens geübt, komponiert und aufgenommen, da ich anschließend bis in den späten Abend ins Büro des legendären Musik-Klubs Tränenpalast musste, um die Konzerte anderer oft großartiger Musiker wie Miriam Makeba, Gotan Project, Maceo Parker, Charles Lloyd, Esbjörn Svensson Trio, Los Van Van zu buchen, organisieren und zu betreuen. Nach ein paar Tassen Kaffee komme ich normalerweise gut in Schwung, was man an diesem von Funk und Disco beeinflussten Song hören kann. Häufig kam ich von Saxophon, Keyboard und Computer nicht schnell genug wieder weg und deswegen manches Mal erst etwas später ins Büro des Klubs. Back & FourthEin Backbeat und Quarten in der Melodie sind der Grund für den Titel dieser NuSoul-Jazz-Ballade. Das Wurlitzer-Piano gibt dem Song die richtige Wärme und im B-Teil sorgt eine klassische fünfstimmige Bläsersection für Big Band-Atmosphäre. Back and Fourth ist natürlich mehrdeutig und kann auch als Hin und Her interpretiert werden, das Hin und Her der Akkorde dieses Songs, das Hin und Her im Leben eines Künstlers. Das Zurückblicken zu Traditionen und das Ringen um Innovationen und Voranschreiten als Mensch und in der Musik. Dancehall JazzVom Rhythmus des jamaikanischen Dancehall inspirierter Song. Jede Zeit und jede Region hat ihren eigenen Groove und Sound. Die Percussion (zwei Glocken im A-Teil und zwei Woodblocks im B-Teil) wurden mit einem Effekt versehen und klingen plötzlich sehr elektronisch. Hier konnte ich mal wieder meine Vorliebe für Hand gespielte Percussion ausleben. DFGHier reichen die Grundtöne der ersten drei Akkorde zum Titel. In diesem Song begebe ich mich in ein virtuelles Duell von Tenor-, Sopranosaxophon und Flöte. Schön funky und gemein klingt Thibaults Clavinet-Solo. Aber von Gedanken über die Live-Umsetzung sollte man sich bei der Produktion eines Albums nicht leiten lassen. Eine Aufnahme ist ein eigenständiges Kunstwerk, genau wie ein Live-Konzert. Man sollte die jeweiligen besonderen Möglichkeiten ausreizen, so weit es der Musik dient. Flying High on AF447Einer meiner besten Freunde wollte vor ein paar Jahren nach Brasilien fliegen, um nach langer Zeit seine große Liebe wiederzusehen. Bei meinem Umzug kurz vor seinem Reiseantritt solle er besser nicht mehr mithelfen, fand seine brasilianische Freundin, er könne sich verletzen und die Reise so vermasselt werden. Er kam trotzdem, um zu helfen. Auf seiner Reise beschlossen die beiden zu heiraten. Mit diesem emotionalen Hoch im Herzen stürzte mein Freund auf dem Rückflug nach Deutschland mit der Air France AF447 in einem Sturm über dem Atlantik ab. Trotz der Absurdität, Dramatik und Tristesse der Situation ist dieser Song kein trauriges, sondern ein fröhliches Lied, in der Hoffnung und dem Wissen, dass mein Freund in seinem größten Glücksmoment verstorben ist. Mit diesem Song bleibt er ein bisschen lebendig. The Guitar HeroPat Metheny ist mit seiner Meisterschaft und seinem konstanten Output eine der vielen Musiker, die mich inspirieren, in diesem Fall sogar zu einem Song. Im Gegensatz zu den meisten Metheny-Songs kommt dieses Lied allerdings mit sehr wenigen Akkorden aus. SummerjamVom gnadenlosen Rhythmus des Drum & Bass inspirierter Song, der allerdings nicht nur modal ist, sondern auch ein paar schöne Harmoniewechsel hat. Goldie´s „Timeless“ ist ein Track, der mich vor vielen Jahren stark beeindruckt hat. Space NoisesSynthesizer und Musiksoftware erzeugen oft interessante Sounds, und jeder Sound führt, wenn man sich auf ihn einlässt, zu ganz eigenen Melodien und damit auch besonderen Songs. So ist dieses Lied beim Spielen mit diversen Synthesizer-Sounds entstanden. Die besten Ideen habe ich häufig beim ziellosen Herumspielen, beim Laufen, Fahrradfahren oder beim Herumspielen auf einem meiner Instrumente. Funk XFeiertage sind mit ihrem plötzlichen Leerlauf oft Tage der Inspiration zu Songs: Dieser Song ist an einem Weihnachtsfeiertag entstanden. Da es aber kein Weihnachtslied ist, bleibt vom ursprünglichen Titel Funky Xmas nur das X. Die komplett im Studio eingespielte Band wird hier ergänzt durch ein wenig Percussion und eine Clavinet-Linie aus meiner ursprünglichen am Computer erstellten Vorlage. 35°CUngewöhnlich tropische Hitze im sonst ja eher kühlen Berlin hat zu diesem Titel geführt. Die Form ist AABC-AABD, die Hitze an dem Tag ist mir offenbar beim Komponieren zu Kopf gestiegen. Neben dem Tenor spielen die Flöte und ein analoger Mono-Synth die poppige Melodie. Black FacesFernsehnachrichten und Bilder von einem Grubenunglück haben zu diesem Titel geführt. Der Song ist eine NuSoul-Ballade mit einer sehr ausführlichen Melodie und komplexen Harmonien. Tango in Ab MinorAstor Piazzolla war eine Zeit lang eine große Inspirationsquelle für mich, seine schönen Melodien und mitreißenden Arrangements. Ein klassischer Tango ist der Song trotz des Titels in unserer Version natürlich nicht geworden. Bandmitglieder und Musiker des Albums Back & Fourth:
Oliver Hafke Ahmad - Saxophones, Flute, FX Bisherige Gäste in Live-Konzerten:Eyal Lovett - Piano |
||
Oliver Hafke Ahmad |